Sonntag, 7. April 2024

Bondora Q1 2024

Bei Bondora gehöre ich zu den ganz wenigen, die noch klassisch in einzelne Kredite investieren. Per API ist das möglich, und laut dem CEO Pärtel Tomberg soll das auch so bleiben.

Also läuft alles automatisiert. Im ersten Schritt zumindest. Ich zeichne Kreditanteile von meist maximal 10€, oft mehrfach, aus Estland mit attraktiven Zinsen. Im Schnitt sind vielleicht 10% der Gebote erfolgreich. Trotzdem genug, um mehrere tausend Euro im Monat anzulegen.

Im zweiten Schritt verkaufe ich von Zeit zu Zeit einen Teil meiner Bestände. Mit Gewinn, meist zwischen 2 und 4%. Das bringt absolut gesehen nicht so viel, aber es erhält die Liquidität.
Ansonsten beträgt der Cashflow rund 1k/Monat.

Ein wenig spekuliere ich auch noch mit ausgefallenen Krediten, die ich lotweise mit hohem Abschlag kaufe und dann teilweise verkaufe (eher weniger, macht zuviel Arbeit bei den kleinen Anteilen) oder auf eine Rückzahlung hoffe.

Das zu monitoren kostet alles einiges an Zeit. Ob das einen vernünftigen Aufwand-Nutzen-Anteil hat, wage ich zu bezweifeln. Ist mehr Hobby. Andere Anlageplattformen laufen ohne Aufwand. Aber ich bin schon so lange bei Bondora, dass ich da nur schwer loslassen kann.

Leider ist deren Technik in Moment sehr auf den Hund gekommen. Da werden komplett unvollständige Daten ausgeliefert (was die Steuererklärung sehr aufwändig macht) und das System hängt immer mal wieder. Der Support ist technisch nicht kompetent und wiegelt eigentlich nur ab.

Und nun zu den harten Fakten: was kam im Q1 dabei rum? An investiertem Geld stecken unter 5k in meinem Account. Es haben sich aber seit 2012(!) viele Einkünfte angesammelt.


Bezahlte Zinsen: 2000€
Gewinne aus Verkäufen: 130€
Gewinne aus "roten Krediten" 150€ (mehr zurückbezahlt als der Kaufpreis)

Verluste durch komplett abgeschriebene Kredite: -780€

Aktuell eingesetztes Kapital (Kaufpreis - Rückzahlung - Zinsen) : Knapp 35k.
Berechnete Langzeitrendite vor Steuern: knapp 12% p.a.

Mit dem gleichen Kapitaleinsatz komme ich bei go & grow auf etwa 50% der Rendite. Ohne einen Finger zu rühren. Für Neuanleger gibt es sowieso nichts anderes mehr.

Im Vergleich erziele ich (bei erheblichem Risko!) im Moment
Bei Lendermarket ~20% (falls es gutgeht)
Bei swaper ~15%

Aber Streuen ist Trumpf.



Sonntag, 11. Februar 2024

Ecolingo Auszahlung - alles läuft glatt

 Ende Januar war bei mir nun die 9. (quartalsweise) Auszahlung fällig. Wie im Oktober, knapp 200€ und etwa die Hälfte davon Zinsen. Alle Zahlungen erfolgten pünltlich un in erwarteter Höhe.

Für diese Jahr erwarte ich ungefähr noch 1000€ bei einer Anlagesumme von gut 10k. Meine Gesamtrendite nach Steuern liegt bei ca. 4,5%.

Insgesamt kann ich nicht klagen, bislang gab es keinerlei Zahlungsverzögerungen. Ich habe breit in rund 50 Projekte und verschiedene Länder gestreut. Ecolingo selbst wirb auch mit einer Rückzahlungsquote von 100%.

Ein gewisses Risiko ist aber durchaus vorhanden. Die Rückzahlungen werden zu einem sehr hohen Prozentsatz (in der Regel 70% und mehr) erst mit der Schlussrate geleistet. Erst dann entscheidet sich, ob wirklich alles glatt lief. Auch sind die Projekte eines Landes miteinander verbunden. Es wird dringst empfohlen, das Kleingedruckte genau zu studieren. Ein gute Verlauf in der Vergangenheit garantiert noch keine sichere Zukunft.

Ecolingo ist also eher für den Öko-Anleger, der vielleicht etwas CO2-Ausgleich für sein Konsumverhalten sucht, als für den konservativen Renditesuchenden.  Dass die Projekte alle in Entwicklungs- oder Schwellenländer liegen, sorgt zusätzlich für ein gutes Gefühl. Das Investment wird also sinnvoll verwendet, und die Rendite (wenn nichts schiefgeht) ok.

Mit den genannten Einschränkungen kann ich ecolingo also empfehlen. Im Moment lege ich meine Rückflüsse, etwas aufgerundet, wieder an.

Als Neukunde kann man, wie so oft, einen Freunsdchaftslink zur Anmeldung verwenden und bekommt aktuell einen Cashback von 20€ auf die erste Investition (Anteile sind generell ab 50€ möglich),

Hier der Link: Werbelink

Die Auszahlung erfolgt nach ein paar Wochen per Überweisung auf das Referenzkonto.

Mittwoch, 17. Januar 2024

Lendermarket: No news is bad news

Lendermarket hat sich jetzt in den stealth-Modus geschalten. Keine Nachrichten, keine Auszahlungen, keine neuen Kredite. Weiterhin werden fleißig Zinsen luftgebucht. Das ist aber auch alles.


Erstellt mit Dall E

Die pending payments von Creditstar nehmen weiter stark zu, eine Reinvestition (sollte man das wollen) mangels geeigneter KreditE de facto auch nicht mehr möglich. Zwar gibt es noch etwa 400 Anteile zu kaufen, die sind aber ausschließlich aus Dänemark und Schweden. Nicht mal so unattraktiv, denn die scheinen regelmäßig zu zahlen. Nur kommt das Geld auch nicht an, sonderN verschwindet im oben abgebildeten Strudel der pending payments. Die dann nach 10 Tagen zu 18% p.a. verzinst werden. 5€ pro Tag sind das bei mir mittlerweile. Kann ich mir nur nichts davon kaufen, das Geld steckt fest und es gibt absolut keine Aussage wann sich das ändern soll.

Wer Creditstar kennt, weiß das Zahlungsverzögerungen dazugehören. In diesem Ausmaß ist das jedoch schon sehr krass. ich bin sehr froh, dass ich nie meine Eier in nur ein Nest lege. Der Verlust würde weh tun, wäre aber verkraftbar - ungefähr ein Jahr p2p-Kreditgewinne.

Montag, 1. Januar 2024

Jahresrückblick 2023, Schwerpunkt p2p

Jetzt wird es Zeit zusammenzuzählen, was ist das Ergebnis des soeben vergangenen Jahres? Wie immer wird mein Schweprunkt bei p2p liegen, und, take-away fact, der ist wie immer positiv.

2022 war ich sehr enttäuscht von meinen ETF-Anlagen, die warfen Verluste ab. Das hat sich dieses Jahr gedreht, hauptsächlich im letzten Quartal. Ich habe weiterhin 250€/Monat einbezahlt, bin nun bei knapp 15k und die Rendite beträgt gut 8%. So soll das sein.

Meine Altbestände an (hauptsächlich deutschen) Aktien hingegen waren fast durchgehend enttäuschend und produzierten ein deutlich zweistelliges Minus an Rendite. Dividenden und ein paar Gewinnmitnahmen konnten das nur unwesentlich aufhellen, ich habe aber Hoffnung für die Zukunft.

Mein Portfolio bei seedrs habe ich sehr viel vorsichtiger weiter aufgebaut. Mit dem Gesamtmarkt in der start-up-Szene gan es einige Ausfälle und heftige Downrunden zu verkraften. Da habe ich ebenfalls Verluste gemacht und stehe nach meinen Schätzungen bei einer roten Null seit dem Eínstieg. Da kann ich wenig für die Zukunft sagen. Sind Einhörner dabei? Wird spannend.

Wie immer war Bondora meine Hauptanlageplattform. Ganz schön viel g&g inzwischen, und alles andere Geld besteht rein aus Gewinnen der Vorjahre. Ganz schön viel "rote Kredite", von denen aber nicht wenig zurückkam, Ich gehe mal nur auf mein "Hauptportfolio" ein. Mit denen meiner engsten Famile sind es 8, aber der fette Brocken ist dieses.

Endlich läuft wieder was. Ich bin unter den großen Anlegern, die per API auf dem Erstmarkt agieren. Da konnte ich mir etliche "gute" Kreditanteile sichern (ob sie das wirklich sind, muss sich erst zeigen) und ein paar Gewinne durch Trading mitnehmen. Das sieht dann so aus:

Übersicht 2023 Bondora I
Land Verkaufsgewinne Rückzahlungsgewinne Abschreibungen Zins
EE 945,69 € 174,23 € -2.302,89 € 3.440,68 €
ES -137,22 € 10,66 € -264,68 € 44,16 €
FI -134,44 € 314,49 € -74,91 € 275,26 €
NL -1,65 € 0,00 € 0,00 € 0,38 €
Summe
672,38 € 499,37 € -2.642,48 € 3.760,48 €

Die Verkaufsgewinne entstammen dem Trading und dem Abstoßen hoffungsloser Anteile (zum Teil aus steuerlichen Gründen). Rückzahlungsgewinne bedeutet, dass ich hier entsprechend mehr an Tilgung bekommen habe, als ich im Einkauf bezahlt hatte. Trifft überwiegend auf Anteile zu, die ich im Inkasso gekauft habe. Die können nun abgeschlossen sein oder nächstes Jahr weitere Gewinne produzieren.

Die Abschreibungen hat Bondora vorgenomme. Ein großer Frühjahrsputz dem sehr viel zum Opfer fiel.

Mein aktueller Bestand beläuft sich auf gut 20k laufende Kredite (überwiegend grün) und knapp 45k rote Kredite.Für letztere, soweit sie nicht abbezahlt/abgeschrieben oder verkauft sind, habe ich knapp 30k bezahlt und bislang rund 13k zurückbekommen. 60% sind aus Estland und 30% aus Finland. Die Spanier sind Altlasten oder waren bei irgendwelchen Paketen dabei. Wie man oben sieht, zahlen die fast nix.
Aus Inkasso kamen in 2023 zund 3,5k, davon nur eine Handvoll Zinsen, ausschließlich aus Finland.

Ich werde meine Strategie unverändert fortsetzen, alles reinvestieren, einen Tausender aus Handelaktionen anpeilen, noch mehr Zinsen kassieren und mit noch mehr Abschreibungen leben müssen. Über die ganzen 11 Jahre Anlagedauer habe ich rund 33k Zinsen erhalten (vor Abschreibungen), das Finanzamt freut sich jedes Jahr.

Swaper hat zum Jahresende endlich mal Zahlen herausgerückt. Die waren nicht so gut, aber angeblich hat man 2023 der Turnaround geschafft. Riskante Anlagen lohnen sich, gut 200€/Monat bringen mir meine Kreditanteile. Die Rendite beträgt satte 17%. Puh. Eigenes Geld ist im Wesentlichen abgezogen. Vielleicht ziehe ich mich auf die erzielten Zinsen zurück. Macht natürlich nur einen pychologischen Unterscheid, und eigentlich muss ich dann konsequenterweise weitere 30% für die Steuern abheben.

Noch besser läuft eigenlich Lendermarket. Oder genauer gesagt, läuft halt nicht mehr. Nach bester Ponzi-Manier werden zwar reichlich Zinsen luftgebucht (rund 22% sagt mir PP) - aber abheben kann man die nicht. Wenn es mich demnächst irgendwo erwischt, dann hier. Immerhin habe ich auf einen vierstelligen Betrag (+ verbuchter und in Aussicht gestellter) Zinsen abgebaut. Das war mal doppelt so viel. Wer wagt gewinnt, doch wer sich in Gefahr begibt, wird darin untergehen...

und das ist mir bei moneything & ablrate passiert. Hier gab es weitere Abschreibungen und ein paar Auszahlungen dieses Jahr. Wird vermutlich nicht gut enden, aber der Verlust ist gut verkraftbar. Sowas macht mein Aktiendepot mitunter an 1-2 Tagen.

Estateguru ist auch eine spannende Nummer. Auch hier habe ich trotz allem 9% Bruttorendite. Im Feuer stehen gut 25% meiner Anlagen, aber nur ganz wenige aus Deutschland. Das ging auf einmal ratz-fatz. Angst vor einem Gesamtverlust habe ich allerdings keine. Das lief all die Jahre vorher zu gut dafür. Ich habe 1/3 abgehoben und werde das weiter tun. Ich habe etwa 30% der Rückflüsse neu investiert.

Mehr aus Zufall habe ich festgestellt, dass ich ja noch ein paar Anlagen bei crowdestate habe. Da konnte ich eine vierstellige Summe Cash auf meinem Konto finden und auszahlen. Was jetzt noch da ist, ist ausgefallen. Wird auch so eine Nullnummer. Wie flender. Das gab es dieses Jahr die letzten Rückzahlungen, vielleicht kommt ja noch ein wenig, wenn sie doch mal härter gegen die Pleitefirmen vorgehen. Ist mir aber nicht mehr wichtig.

Peerberry lief gut, sie haben es geschafft, aller kriegsbelasteten Kredite abzulösen. Waren sogar noch 150€ an Zinsen dabei. Aktuell rentieren sich die Anlagen mit rund 10%. Das war mal mehr und reizt mich nicht zum Aufstocken.

Das habe ich bei afranga gemacht, da ich da noch im 4stelligen Bereich war. Rendite auch 10%, aber "wartungsfrei". Befindet sich jetzt im Umbruch, das muss ich im Auge behalten.

Omaraha habe ich noch einen vergleichbaren Betrag, Hat mich dieses Jahr nicht begeistert. Die Rendite ist auf gut 7% abgerutscht. Ich werde abziehen.

Es wird mal wieder Zeit für 1-2 neue Plattformen. Ich bin noch unentschlossen.



Donnerstag, 2. November 2023

Lendermarket spielt Ponzi

Über Lendermarket habe ich ja schon öfter geschrieben. Es ist mein p2p-Investment mit der höchsten jährlichen Rendite (über 20%) und natürlich mit entsprechendem Risiko.

Im Moment sitzt man dort in der Liquiditätsfalle. Zinszahlungen und auch Rückzahlungen finden seit Juli im Wesentlichen nur noch virtuell statt. Man kann über dieses Geld nicht mehr verfügen (es sei denn, man reinvestiert). Es landet in "pending payments". Über Monate. Ohne dass man weiß, wann das endet.

Grund sind die Liquiditätsnöte von Creditstar. Die Verträge, die die Anleger beim Kauf von Kreditanteilen eingegangen sind, geben das nicht her. 

Zuvor werden sowieso die Kredite, solange es geht, immer weiter verlängert. Das sind 6 Monate Laufzeit obendrauf. Verzinst, ordentlich verzinst natürlich. Aber wie gesagt, zu sehen bekommt man diese Zinsen nur in den Kontoauszügen.

Immerhin wird niemand bevorzugt, denn keiner sieht Cash im Moment. Warten wir also auf die Auszahlungen (oder das Christkind, oder Godot, je nachdem, wer zuerst kommt).

Einen Empfehlungslink  spare ich mir aus Gewissensgründen.